Klima & Kommunismus. Rede auf der Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Demo am 10.1.21 in Düsseldorf

Liebe Genossinnen und Genossen,

vor fast hundert Jahren wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht von rechten Freikorps unter Billigung der SPD-Führung ermordet. Wenn wir ihrer gedenken, tun wir dies auch stellvertretend für die vielen namenlosen und zu Unrecht vergessenen Toten, denen wir uns verbunden fühlen. Dies tun wir aufgrund unserer geteilten Feindschaft gegen Unterdrückung, Ausbeutung und Reaktion, ebenso wie aufgrund unserer gemeinsamen Leidenschaft für eine Welt die diese Zustände überwindet. !

Ihrem Tod zum Trotz sagen wir heute “Revolutionäre sterben nie”, weil wir daran glauben, dass sie in den Kämpfen unserer Zeit weiterleben, genau so wie sie daran glaubten, den Kampf der Toten des niedergeschlagenen Aufstands der Pariser Commune fortzuführen, welcher sich 2021 zum 150. mal jährt.

Wir möchten unser Augenmerk heute auf einen dieser wichtigen Kämpfe richten: Den Kampf gegen die Zerstörung des Klimas und unser aller Lebensgrundlagen. Wir führen ihn nicht aus sentimentaler Zuneigung zu den Bäumen im Wald oder den Eisbären am Nordpol. Wir führen ihn als einen wichtigen Teil eines weltweiten Klassenkampfes.

Die eine Klasse treibt – in dem immerwährenden Drang nach steigenden Profiten – die Zerstörung des Klimas, der Umwelt oder der Wälder voran. Sie verpestet die Luft und schafft somit auch die Grundlage für immer neue Pandemien und Krankheiten.

Die andere Klasse, unsere Klasse, ist diejenige, die die Konsequenzen dieser Politik spürt.

Nicht nur in der Peripherie, im globalen Süden, mit seinen durch den Klimawandel angeheizten Katastrophen und Hitzedürren. Auch hier, gerade an Rhein und Ruhr, wo über Jahrhunderte Arbeiterinnen und Arbeiter starben und dies auch heute noch tun: An den Folgen der verpesteten Luft von Bergbau und Industrie, an den giftigen Dämpfen aus den Produktionsstätten der Chemiekonzerne. Wie viele mehr werden es sein, wenn der Klimawandel in der Zukunft auch unsere Region stärker trifft?

Der bürgerliche Staat versteht es nur zu gut, Bewegungen mit Potential zur radikalen Veränderung ins System zu integrieren und durch Zugeständnisse mundtot zu machen, ohne dass dabei die bestehenden Ausbeutungsverhältnisse ernsthaft angegriffen werden. Um genau dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist es die Aufgabe der kommunistischen Bewegung, die Ursachen dessen, was Allgemeinen als „Klimawandel“ bezeichnet wird, darzulegen und auf Grundlage dieser Analyse entsprechende Strategien für eine Klimabewegung zu entwickeln und in die Massen zu tragen.

Wenn wir nicht damit beginnen den Klimawandel als einen Klassenkrieg zu begreifen, werden wir diesen kampflos verlieren.

Wenn wir ihn gewinnen wollen, sollten wir uns auch an die Lehren Lenins erinnern. Er forderte inmitten von Weltkrieg und Revolution, die Krisen der Symptome in Krisen der Ursachen zu verwandeln. In seinem Sinne sollten wir jedes Symptom der kapitalgetriebenen Umweltzerstörung, jede Pandemie, jeden Flächenbrand und jedes extreme Wetterereignis ummünzen in eine Krise für diejenigen Kräfte, die den Zusammenbruch der Welt zu verantworten haben.

In Anlehnung und Erinnerung an Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Wladimir Iljitsch Lenin sollten wir die bürgerlichen Kräfte angreifen, die von einem sozial-ökologischen Wandel reden, aber eigentlich nur partei-grünen Kapitalismus mit E-Autos von Tesla meinen. Vor allem aber sollten wir in der Tradition von Luxemburg, Liebknecht und Lenin keine Krise ungenutzt lassen, um dort zu sein wo die Massen kämpfen, um diejenigen zu überzeugen die es noch nicht tun, und gemeinsam Kapitalismus und Staat angreifen!

Auch die weltweite Klimakrise kann nur durch eine Überwindung des Kapitalismus gestoppt werden. Alle zusammen für den Kommunismus!

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