Auch wir haben uns an der Mobilisierung nach Gießen und den Aktionen von widersetzen beteiligt und werten beides als Erfolg1.
Unser Kriterium ist dabei nicht, dass es erfreulicherweise gelungen ist, den Beginn des Gründungskongresses der AfD-Jugend um längere Zeit zu verzögern. Auch ist für uns erfreulich, aber nicht entscheidend, dass mehr als 60% derjenigen Rechten, die es überhaupt in die Halle geschafft haben, darüber jammern, wie schlecht ihre Anreise war.
Für uns ist zentral, dass sich viele tausend Menschen organisiert haben, um gemeinsam den Schritt vom Protest zum Widerstand zu gehen. Dieses gemeinsame Handeln, das sich bewusst nicht an den Rahmen der bürgerlichen Protestregeln hält, macht einerseits Mut und ist andererseits die strategische Orientierung, die zur Überwindung des Kapitalismus führen kann.
Wenn Abschiebungen blockiert werden, wenn Zwangsräumungen verhindert werden, wenn Kolleg:innen streiken und ihre Betriebe besetzen, dann schimmert darin etwas von der Gegenmacht auf, die dringend benötigt wird. In diesem Sinne lässt Gießen (die größte Mobilisierung auf Zivilen Ungehorsam seit Lützerath) erahnen, was alles möglich ist.
Unsere Schlussfolgerung lautet deshalb, alles dafür zu tun, dass a) Menschen ihre Vereinzelung überwinden und sich in Gruppen organisieren, b) die Gruppen ihre Handlungsfähigkeit aufbauen bzw erhöhen, c) die Fähigkeit zum gruppenübergreifenden koordinierten Handeln weiterentwickelt werden.
Zusammen gehört uns die Zukunft.
- Damit stehen wir im Widerspruch zu den Genoss:innen, die sich bewußt dazu entschieden haben, nicht zu mobilisieren. Ein Beispiel für die Kritik an Mobilisierung/Aktion ist nachzuhören unter https://www.youtube.com/watch?v=gCgs3_VUhDI ↩︎

